Inklusiver Arbeitsplatz bei PHP Fibers in der ICO

Der Arbeitstag beginnt früh für Daniel Odenwald.

Um 4:15 Uhr klingelt der Wecker in seiner Wohnung in Mömlingen.

Seit mehr als 8 Jahren ist der 36-Jährige nun auf einem sogenannten Außenarbeitsplatz bei PHP Fibers im ICO beschäftigt. Seine Aufgabe ist es dort, Garnreste von Spulen – sogenannten Kopsen – zu entfernen. Dazu muss er die Kopse in eine eigens hierfür angefertigte Maschine einlegen. Wenn er gegen 15.40 Uhr seine Arbeit beendet, kann er an guten Tagen auf die stolze Menge von 800 Kopsen schauen, die er bearbeitet hat.

Herr Odenwald sagt von sich, dass es schon immer sein Wunsch gewesen sei, auf dem Gelände des Industrie Centers Obernburg zu arbeiten. Das hat zum einen mit dem kurzen Anfahrtsweg zu tun. Um seinen vorherigen Arbeitsplatz in der WfbM Stockstadt zu erreichen, war er mit öffentlichen Verkehrsmitteln über eine Stunde unterwegs, jetzt benötigt er nur noch 20 Minuten um vor Tor 1 zu stehen. Zum anderen geht es ihm aber auch darum,  dort zu arbeiten, wo viele Menschen, die er aus Mömlingen und Umgebung kennt, ebenfalls arbeiten. Das hat zum Beispiel auch den Vorteil, dass er Mitfahrgelegenheiten nutzen kann.

Peter Hartig ist seit ca. 5 Jahren der Vorgesetzte von Daniel Odenwald. Die beiden kennen sich demzufolge gut und sprechen sich mit ihren Vornamen an. Herr Hartig weiß die Arbeit von Herrn Odenwald zu schätzen und ist froh, ihn in seiner Mannschaft zu haben.

O-Ton Herr Hartig: Herr Odenwald ist bei uns voll integriert und wird von allen akzeptiert. Er ist für uns eine große Unterstützung, da er sehr pflichtbewusst ist und man sich zu 100 % auf ihn verlassen kann. Er übt seine Tätigkeit sehr selbständig aus und wendet sich bei Fragen an die Schichtverantwortlichen. Wir möchten nicht mehr auf ihn verzichten.

Kann Daniel Odenwald sich denn vorstellen, irgendwann mal wieder in einer WfbM zu arbeiten?

Er schließt es nicht aus und legt darum auch Wert darauf, den Kontakt zu seinen ehemaligen Kollegen aus der WfbM Stockstadt zu halten. So nimmt er zum Beispiel konsequent und mit Freude an Veranstaltungen teil, zu welchen er von seinem ehemaligen Gruppenleiter eingeladen wird. Auch lädt seine Mutter alle 2 Jahre die ehemaligen Gruppenkollegen zu sich nach Hause ein und bewirtet sie nach allen Regeln der Kunst. Mittlerweile ist bekannt, dass ihr Pflaumenkuchen legendär ist.

Eine Weile will er dem ICO aber noch treu bleiben. Nach einer so langen Zeit würde ihm der Abschied sehr schwer fallen und er ist natürlich zu Recht auch stolz auf seine Selbständigkeit.