Freilandmuseum Gottersdorf – Idylle und Inklusion!
Es ist die Idylle pur! Kleine Fachwerkhäuser, Gänse und Schafe auf den Weiden, ein Bauerngarten hinterm Haus. Hierher kommt, wer Erholung sucht und einen Tag inmitten des wunderschönen Odenwaldes erleben will. Und manch einer kommt wieder, um diesen Genuss erneut zu erleben. Zu diesen Menschen gehört Herr Krömker.
Allerdings kehrt der 54-jährige nicht als regelmäßiger Besucher wieder, sondern als Angestellter des Freilandmuseums! Seit einem Jahr ist Herr Krömker nun als Inklusiv-Mitarbeiter mit Behinderung im Museum beschäftigt – ein Arbeitsplatz der ihn glücklich macht!
Begleitet wird er dabei von AB jetzt inklusiv, dem Fachbereich für inklusive Arbeitsplätze des Lebenshilfe Werkstätten e.V. Schmerlenbach.
Obwohl er erst seit kurzer Zeit dort beschäftigt ist, ist Herr Krömker aus Gottersdorf kaum noch wegzudenken. Im Garten, in den Häusern, bei den Veranstaltungen, die Versorgung der Tiere – überall bringt der Inklusiv-Mitarbeiter sein Können mit ein. Und Herr Krömker brachte einiges an Vorwissen mit!
Seit 20 Jahren arbeitet er nun in der elterlichen Landwirtschaft mit. Dort erlernte er die Tiere zu versorgen und die Arbeiten im Hof und Garten zu erledigen. In der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) sammelte er weitere Erfahrungen z.B. im Umgang mit Werkzeug, Maschinen und Menschen. Gut vorbereitet konnte er so den Arbeitsplatz in Gottersdorf antreten.
„Hier in Gottersdorf kann ich das was ich gelernt habe einbringen. Außerdem habe ich ganz viel Abwechslung. Es gefällt mir sehr gut hier!“ strahlt Herr Krömker. Auch die die Leiterin des Freilandmuseums, Frau Sauer, ist sehr angetan von ihrem neuen Mitarbeiter. Überall wird eine helfende Hand gebraucht! Der Tag hat mehr Arbeit als Stunden zur Verfügung! Da ist ein Mitarbeiter wie Herr Krömker Gold wert!
Diese Anerkennung und Wertschätzung lässt Frau Sauer Herrn Krömker auch immer wieder spüren.
So übertrug sie Herrn Krömker zum Beispiel die Aufgabe der Tierpflege im Freilandmuseum. Herr Krömker ist stolz über diese Verantwortung. Die Tierpflege gehörte schon immer zu seinen liebsten Tätigkeiten. Wenn man Herr Krömker mit den Tieren beobachtet, sieht man sofort, welch gute Beziehung er zu den Tieren pflegt. Die Coburger Fuchsschafe, eine alte Landschafsrasse, kommen sofort herbeigerannt wenn er am Gatter auftaucht und begrüßen ihn laut blökend.
Aber auch über die Belange auf der Arbeit hinaus hat Herr Krömker in Frau Sauer eine wertvolle Unterstützung an seiner Seite. Durch seine neue Arbeitsstelle konnte Herr Krömker so sein soziales Netzwerk um wichtige Personen erweitern. Dies bringt unser Ansatz der sozialraumorientierten Arbeit mit sich, weiß Jutta Oster, Fachdienstleitung von AB jetzt inklusiv. Indem wir am Umfeld des Mitarbeiters ansetzen erreichen wir oftmals, neben der Teilhabe am Arbeitsleben, auch eine stärkere Einbindung in die Gemeinschaft vor Ort. Dies ist wichtig, denn Inklusion kann nur gemeinsam gelingen! Inklusion und ein harmonisches Miteinander – das ist das, was das Freilandmuseum Gottersdorf so besonders macht!