Mit Zuversicht und Tatkraft durch die Coronazeit

Wenn Pascal Bilz morgens um 5:41 Uhr in seinen Zug steigt, ist es noch recht ruhig am Aschaffenburger Hauptbahnhof.
Nur wenige Pendler sind zu so früher Stunde unterwegs.
Pascal Bilz macht die frühe Uhrzeit nichts aus. Jeden Morgen freut er sich auf seinen Arbeitsplatz bei PHP Fibers im Industriecenter Obernburg. Herr Bilz hat dort seit 3 Jahren einen sozialraumorientierten Arbeitsplatz. Er verrichtet Hilfstätigkeiten in der Montage und baut Siebpakete zusammen, die für die Herstellung von Industriegarnen benötigt werden.
Bevor er auf dem Arbeitsplatz übernommen wurde, konnte er in einem 6-wöchigen Praktikum testen, ob ihm die Arbeit gefällt und wurde dabei intensiv auf seine neuen Aufgaben vorbereitet. Auch die Anfahrt zum Arbeitsplatz und den Weg auf dem unübersichtlichen Gelände hat er dabei geübt.
Herr Bilz ist Mitarbeiter der Lebenshilfe Werkstätten Schmerlenbach und hatte schon mehrere Praktika außerhalb der Werkstatt ausprobiert, bevor er bei PHP Fibers nun seinen Traumjob gefunden hat. Begleitet wurde und wird er dabei von seiner Inklusionsbegleiterin Marion Geißler vom Fachdienst AB jetzt inklusiv. Sie bildet das Bindeglied zwischen Herrn Bilz, dem Kooperationspartner und der Werkstatt und steht bei Fragen und Problemen zur Verfügung.
Das war insbesondere während des Corona-Lockdowns erforderlich. Aus Sicherheitsgründen konnte Herr Bilz über ein Jahr seinen Arbeitsplatz nicht betreten und wurde darum von Frau Geißler im Home-Office mit Arbeit versorgt. Das Material und die Arbeitsanweisungen wurden dafür von Hans Kolczyk, dem Vorgesetzten von Herrn Bilz bei PHP Fibers, zusammengestellt. In dieser Zeit verwandelte sich das Wohnzimmer von Herrn Bilz in eine kleine Werkstatt.Dennoch war er froh und auch stolz, „seine“ Arbeit auch weiterhin zu Hause verrichten zu können. Seine Kollegen und seinen Arbeitsplatz hat er dennoch sehr vermisst und sich riesig gefreut, als es wieder losging.

Herr Kolczyk ist mit der Arbeit von Herrn Bilz sehr zufrieden. „Pascal ist ein Teil unseres Teams und wir geben ihn nicht mehr her!“ – so seine klare Aussage, über die Herr Bilz sich natürlich sehr freut und auf die er sehr stolz ist. Er ist mit seinem Chef ebenso zufrieden wie das umgekehrt der Fall ist.
An seiner Arbeit gefällt ihm besonders das gute Arbeitsklima. Auch wenn viel zu tun ist, ist die Stimmung gut und immer mal wieder Zeit für ein Späßchen. „Man sieht Pascal einfach an, dass die Arbeit ihm Freude macht,“ sagt seine Inklusionsbegleiterin Marion Geißler. „Ich treffe ihn fast immer mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht an seinem Arbeitsplatz an.“
Pascal Bilz ist vom Modell des sozialraumorientierten Arbeitsplatzes überzeugt. Deshalb engagiert er sich auch mit großem Eifer im Sprecherteam. Gemeinsam mit einer Kollegin ist es seine Aufgabe, Wünsche und Ideen der mehr als 40 Inklusivmitarbeiter von AB-jetzt-inklusiv entgegenzunehmen und Ansprechpartner für ihre Sorgen und Probleme zu sein, die sie an anderer Stelle vielleicht nicht besprechen möchten. Außerdem ist die Mitbestimmung im Fachbereich AB jetzt inklusiv eine wichtige Aufgabe der AB-jetzt-inklusiv-Sprecher. Regelmäßig ist er mit der Fachbereichsleitung im Gespräch und entwickelt mit ihr neue Ideen.
Dabei ist es ihm ganz wichtig, positiv nach vorne zu schauen. Trotz aller Schwierigkeiten und Einschränkungen in den letzten beiden Jahren ist er der Meinung, dass sich nun vieles wieder zum Guten entwickelt hat. Damit möchte er auch seinen Kollegen Mut machen.